Station 2 - Deutsch

Station Bäche schwarz von Perlmuscheln

Die letzten Perlen der Eifel

Die Flussperlmuschel verdankt ihren Namen der Fähigkeit, eingedrungene Fremdkörper zum Schutz vor Verletzungen mit Perlmutt einzuschließen und so bis zu fünf Millimeter große Perlen auszubilden. Früher war sie zu Millionen im Ober- und Mittellauf verschiedener Eifelgewässer heimisch. Die Schwalme, die bei Monschau in die Rur mündet, erhielt wegen ihres ungeheuren Reichtums an Perlmuscheln sogar einen neuen Namen: Perlenbach.

In den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts ließ der Fabrikbesitzer Josef Dahmen noch karrenweise Muscheln aus der Schwalme in seine „Perlenfabrik“ in Monschau schaffen. Um 1900 kam die Perlenfischerei in der Eifel endgültig zum Erliegen. 100 Jahre später fanden sich im ganzen Perlenbach gerade einmal zwei Dutzend Flussperlmuscheln.

Ursache für den massiven Rückgang war nicht nur die Perlenfischerei, sondern viel stärker noch die Verunreinigung und Zerstörung der Gewässerbiotope. Renaturierungsmaßnahmen der Nationalparkgewässer können heute die Voraussetzung schaffen, dass die Flussperlmuschel hier wieder heimisch wird.

 

Rechts neben dem Barcode befindet sich das Tastmodell einer geöffneten Flussperlmuschel.

Die Flussperlmuschel ist die einzige europäische Süßwassermuschel, die wertvolle Perlen ausbildet. Nur eine von etwa 2000 Muscheln enthält eine Perle. Diese zieren bis heute Kirchenschmuck wie Königskronen und gelten als edelster Schmuck.